Auch Kaffeemaschinen können ware Energieverschwender sein
Die meisten Kaffeemaschinen verbrauchen den größten Teil des Stroms für stundenlanges Warmhalten, wenn sie bei Nichtgebrauch nicht abgeschaltet und vom Stromnetz getrennt werden. In einem Haushalt ergibt das schnell einen Verbrauch von 170 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Dies entspricht etwa vier Prozent des gesamten Stromverbrauchs in einem typischen Vierpersonenhaushalt.
Kaufberatung
- Eine Energieetikette (EU-Label) zur Kennzeichnung von Kaffeemaschinen gibt es noch nicht. Erste Vorschläge wurden jedoch bereits gemacht. So sollen Kaffeemaschine mit Warmhalteplatte komplett für Haushalts-Kaffeemaschinen verschwinden. Bis eine solche Verordnung in Kraft tritt müssen wir selbst auf ein paar Werte achten und vergleichen.
- Intelligente Kaffeemaschinen haben eine programmierbare Abschaltautomatik. Ist die Kaffeepause vorbei, sorgt die Programmierung dafür, dass solche Geräte nach einer festgelegten Zeit automatisch in einen stromsparenden Standby-Betrieb herunterfahren. Es gilt allgemein: Je kürzer die Zeit bis zum Auto-off, desto geringer der Stromverbrauch. Die automatische Abschaltfunktion wird von den Herstellern allerdings unterschiedlich programmiert – oft sind es drei bis fünf Stunden bis zum Auto-off, was allerdings viel zu lange ist. Eine Stunde bis zum Auto-off sollte das Maximum sein. Ideal ist es wenn der Nutzer die Zeit selbst in den Einstellungen festlegen kann. Wenn möglich sollte die Zeit je nach Gebrauchssituation zwischen fünfzehn und dreißig Minuten gestellt werden. Noch sparsamer lässt sich das Gerät betreiben, wenn es mit einem Knopfdruck sofort in den Standby-Modus geschaltet werden kann.
- Sehr effiziente Vollautomaten, wie sie die Online-Suchhilfe www.oekotopten.lu empfiehlt, reduzieren ihre Leistung nach diesem «Auto-off» auf weniger als drei Watt. Die besten sogar auf null Watt. Das heißt: Diese Kaffeemaschinen brauchen dann sehr wenig bis gar keinen Strom, bis sie zur Kaffeeproduktion wieder «geweckt» werden.
- Verschaffen Sie sich Klarheit darüber, was für ein System Sie wollen: für Kaffeebohnen (mit Mahlwerk), für gemahlenen Kaffee.
- Bereiten Sie Ihren Cappuccino gerne in hohen Tassen zu? Achten Sie darauf, ob sich die Tassen platzieren lassen.
- Machen Sie lieber Espresso in kleinen Tassen? Dazu sollte der Auslauf absenkbar sein, da es sonst spritzt.
- Überlegen Sie vor dem Kauf, wo Sie die Kaffeemaschine aufstellen wollen. Es gibt Maschinen, die zur Bedienung von allen vier Seiten zugänglich sein müssen. Entsprechend gering sind die Möglichkeiten, die Kaffeemaschine zu platzieren.
- Neu zeichnet der Blaue Engel besonders effiziente und klimafreundliche Kaffeemaschinen aus. Die Anforderungen an den Energieverbrauch hat der Blaue Engel von Euro-Topten übernommen. Kaffeemaschinen, welche die energetischen Kriterien gemäss Blauem Engel bzw. Euro-Topten erfüllen, finden Sie unter www.topten.info.
- So bequem die Maschinen bei der Kaffeezubereitung sind – ohne Pflege kommen auch sie nicht aus. Zwar übernehmen zum Teil vollautomatische Reinigungs- und Spülprogramme die Arbeit, ganz ohne Ihr Zutun geht es jedoch nicht. So muss zum Beispiel regelmässig die Zentraleinheit im Innern gesäubert werden. Die Brühgruppe herauszunehmen und wiedereinzusetzen ist nicht bei allen Geräten einfach, probieren Sie dies vor dem Kauf selber aus. Bei der Vorführung durch geschultes Verkaufspersonal sieht vieles einfacher aus als es ist.
- Mit dem richtigen Verhalten lässt sich viel Energie sparen: Falls die Kaffeemaschine eine automatische Abschaltfunktion hat, sollte diese im Haushalt wenn möglich auf 15 Minuten bis eine halbe Stunde gestellt werden. Achtung: die Auto-off Funktion ist werkseitig meist auf 3 bis 5 Stunden eingestellt. Mit der korrekten Einstellung kann man nicht nur Strom sparen, sondern bleiben auch die Dichtungen und Pumpen länger in gutem Zustand, wenn sie nicht immer heiss sind.
- Für Maschinen ohne automatische Abschaltfunktion gilt: nach Gebrauch abschalten. Die gilt aber auch wenn Sie genau wissen, dass in der nächsten Stunde kein Kaffee gebraucht wird.
- Viele Kaffeemaschinen die für den Haushalt bestimmt sind stehen auch in Büros, hier lohnt es sich besonders, ein Gerät mit automatischer Abschaltung zu kaufen. Bei Kaffeemaschinen am Arbeitsplatz wird empfohlen, die automatische Abschaltung auf 1 bis 2 Stunden einzustellen.
- Bei Kaffeemaschinen mit einem Energiesparmodus (Absenkung der Thermoblocktemperatur) soll in der Bedienungsanleitung und/oder im Menu kontrolliert werden, ob diese Funktion aktiviert ist. Gegebenenfalls ist diese Funktion zu aktivieren.
- Viele Kaffeevollautomaten haben eine Warmhalteplatte für Tassen. Beim Kauf sollten Sie nur Geräte mit dieser Funktion kaufen wenn sie auch erwünscht ist. Diese Platten können den Stromverbrauch erheblich steigern. Falls doch eine solche Platte vorhanden ist fragen Sie beim Verkäufer nach ob es möglich ist diese Funktion in den Einstellungen zu desaktivieren.
- Lesen Sie auch unseren Artikel Nachhaltiger Kaffee aus Kaffeekapseln ? Nicht die Bohne!
Fehler, Bruch- und Schwachstellen
Die Kaffeebohnen werden nicht mehr anständig gemahlen: Mögliche Fehlerursache könnte ein kleiner Fremdkörper im Mühlwerk sein. Oft lässt sich die Maschine mit einem Staubsauger säubern.
-Einige Reinigungs- und Spülprogramme sind normalerweise vorprogrammiert. Das regelmäßige Reinigen der Zentraleinheit im Innern wird eventuell angegeben, muss jedoch immer manuell vollzogen werden. Die Brühgruppe herauszunehmen und wiedereinzusetzen ist nicht bei allen Geräten einfach. Informieren Sie sich darüber im Fachhandel.
Erste Schritte im Schadensfall:
Bedienungsanleitung durchlesen:
Je nach Problem und Art des Schadens kann schon ein Blick in die
Bedienungsanleitung helfen. Handelt es sich um ein elektronisches
Problem oder eine Fehlermeldung, stehen in der Anleitung womöglich
einfache Anweisungen zum Lösen des Problems. Sollte die
Bedienungsanleitung nicht mehr in Papierform vorhanden sein, kann das
Dokument womöglich noch über die Internetseite des Herstellers
runtergeladen werden.
Inwieweit selbst repariert werden
kann, hängt vom Knowhow des Reparierenden ab, ob eventuelle Ersatzstücke
und Anleitungen verfügbar sind, und wie weit die gesetzliche Garantie
des Herstellers eine Eigenreparatur zulässt, ohne die rechtlichen
Garantieansprüche zu verlieren. Für weitere Informationen kann wiederum
die Internetseite des Herstellers hilfreich sein.
Tipps zum selber reparieren erhalten sie auf Fixit
Wichtig: Die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften gemäß der Bedienungsanleitung und der sichere Umgang mit elektrischen Geräten müssen garantiert sein. Wenn nicht, sollte eine Fachkraft / ein Kundendienst zurate gezogen werden.
Falls sich das Problem nicht selbst beheben lässt, soll der Kundendienst der Herstellerfirma oder nach Ablauf der Garantie ein Reparaturdienst in Ihrer Nähe kontaktiert werden. Halten Sie für den Gang zum Reparateur alle verfügbaren Informationen beriet (Anleitung, Gerätebezeichnung, …) und beschreiben Sie, das aufgetretene Problem so genau wie möglich.
Findet die Reparatur per Kundendienst außerhalb des Betriebes statt, informieren Sie sich über die anfallenden Kosten für die Anfahrt und die Stundengebühren der Techniker (bei manchen Geräten sind gleich zwei Handkräfte von Nöten).
Für die Suche nach einer Fachkraft in der Region gibt es das Internetportal "Repair & Share" https://repairandshare.lu
Reparatur oder Ersetzung?
Lesen Sie auch unsere Einführung mit weiteren Tipps zur Reparatur (hier klicken)
Infoplus
Links
- www.ecotrel.lu: Gemeinnütziger Verein, welcher das Einsammeln und das Recycling elektronischer Geräte in ganz Luxemburg übernimmt
- www.sdk.lu: Beratung, Einsammlung und umweltgerechte Entsorgung für Bürger und Betriebe in Luxemburg
Info für Hersteller und Anbieter
Bitte melden Sie uns allfällig zusätzliche Geräte, welche die OekoTopten-Kriterien erfüllen: oeko(at)oekotopten.lu